Oberverwaltungsgericht Niedersachsen
Urt. v. 20.11.1992, Az.: 8 K 4440/91
Berufsordnung; Apotheker; Niedersachsen; Werbeverbot; Arzneimittel; EG-Recht; Normenkontrollverfahren; Vorlagepflicht
Bibliographie
- Gericht
- OVG Niedersachsen
- Datum
- 20.11.1992
- Aktenzeichen
- 8 K 4440/91
- Entscheidungsform
- Urteil
- Referenz
- WKRS 1992, 13371
- Entscheidungsname
- [keine Angabe]
- ECLI
- ECLI:DE:OVGNI:1992:1120.8K4440.91.0A
Rechtsgrundlagen
- § 25 ApoBetrO
- Art. 177 Abs. 3 EWGVtr
- Art. 177 Abs. 2 EWGVtr
- § 47 VwGO
- Art. 3 Abs. 1 GG
- Art. 12 Abs. 1 GG
- § 3 ApoBerufsO ND
- § 8 ApoBerufsO ND
Amtlicher Leitsatz
1. Das in der Berufsordnung für Apotheker des Landes Niedersachsen enthaltene Werbeverbot für nichtapothekenpflichtige Arzneimittel und für apothekenübliche Waren (sog Randsortiment) ist mit Art 3 Abs 1 und Art 12 Abs 1 GG sowie mit Europäischem Gemeinschaftsrecht vereinbar.
2. Im Normenkontrollverfahren nach § 47 VwGO besteht keine Vorlagepflicht des Oberverwaltungsgerichts an den Europäischen Gerichtshof, da die Nichtvorlagebeschwerde ein Rechtsmittel iSd Art 177 Abs 3 EWGVtr darstellt. Eine (fakultative) Vorlage durch das Oberverwaltungsgericht gemäß Art 177 Abs 2 EWGVtr kommt nur in Betracht, wenn dieses davon überzeugt ist, daß die angegriffene nationale Regelung gegen Europäisches Gemeinschaftsrecht verstößt.