Oberverwaltungsgericht Niedersachsen
Urt. v. 29.03.1995, Az.: 9 L 4417/94
Abfall; Anreiz zur Abfallvermeidung; Kommunale Abgaben; Behältervolumen; Wahrscheinlichkeitsmaßstab; Mindestgebühr; Grundgebühr; Gebühr nach personenbezogenen Maßstäben
Bibliographie
- Gericht
- OVG Niedersachsen
- Datum
- 29.03.1995
- Aktenzeichen
- 9 L 4417/94
- Entscheidungsform
- Urteil
- Referenz
- WKRS 1995, 14184
- Entscheidungsname
- [keine Angabe]
- ECLI
- ECLI:DE:OVGNI:1995:0329.9L4417.94.0A
Verfahrensgang
- vorgehend
- VG Lüneburg 31.05.1994 - 3 A 165/93
Rechtsgrundlagen
- § 3a Abs. 2 S. 2 AbfG ND
- § 3a Abs. 5 AbfG ND
- § 5 Abs. 4 KAG ND
- § 3a Abs. 5 S. 4 AbfG ND
Fundstellen
- DVBl 1995, 1147 (amtl. Leitsatz)
- DVBl 1995, 1147
- ND MBl 1996, 165
- NVwZ-RR 1996, 289-292 (Volltext mit amtl. LS)
Amtlicher Leitsatz
1. § 3a Abs 2 Satz 2 und Abs 5 NAbfG (AbfG ND) idF d ÄndG v 7.11.1991 (Nds GVBl S 295), insbes das Gebot, bei der Gebührengestaltung einen Anreiz zur Abfallvermeidung zu schaffen, sind mit höherrangigem Recht vereinbar; diese Sondervorschriften schränken den aufgrund des NKAG (KAG ND) für den kommunalen Satzungsgeber bestehenden Regelungsspielraum rechtmäßig ein.
2. Ein für die Abfallentsorgungsgebühr gewählter Wahrscheinlichkeitsmaßstab des Behältervolumens ist nach § 3a Abs 2 S 2 und Abs 5 NAbfG (AbfG ND) grundsätzlich zulässig. Seine Ausgestaltung ist allerdings rechtsfehlerhaft, wenn die Gebührenbemessung ungeeignet ist, einen wirksamen Anreiz zur Abfallvermeidung zu schaffen.
3. Zu den Begriffen der Mindestgebühr, der Grundgebühr (§ 5 Abs 4 NKAG (KAG ND), § 3a Abs 5 S 3 NAbfG (AbfG ND)) sowie der Gebühr nach personenbezogenen Maßstäben (§ 3a Abs 5 S 4 NAbfG (AbfG ND)).