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Abschnitt 12 EB-VO-AK - Zu § 12

Bibliographie

Titel
Ergänzende Bestimmungen zur Verordnung über das Abendgymnasium und das Kolleg (EB-VO-AK)
Amtliche Abkürzung
EB-VO-AK
Normtyp
Verwaltungsvorschrift
Normgeber
Niedersachsen
Gliederungs-Nr.
22410

12.1
Am Abendgymnasium wird der Unterricht in der Qualifikationsphase in der Regel als Abendunterricht, am Kolleg als Tagesunterricht geführt.

12.2
Fachübergreifender oder fächerverbindender Projektunterricht soll entsprechend den Wünschen der Schülerinnen und Schüler und den Möglichkeiten der Schule angeboten werden.

Unterrichtsgestaltung

12.3
Der Fachunterricht wird in Schulhalbjahresabschnitten erteilt; er kann auch schuljahrgangsübergreifend sein und fachübergreifende und fächerverbindende Aspekte berücksichtigen.

12.4
Der Unterricht dient unter dem Aspekt wissenschaftspropädeutischer Bildung dazu, grundlegende Sachverhalte, Erkenntnisse, Strukturen, Methoden und Verfahrensweisen über ein Fachgebiet zu vermitteln sowie entsprechende Fähigkeiten zu entwickeln und Fertigkeiten einzuüben. Im Unterricht sollen die Schülerinnen und Schüler Methoden selbstständigen Arbeitens lernen, jedoch an enger begrenzten Aufgaben als im Unterricht nach Nr. 12.5.

12.5
Unterricht in Fächern mit erhöhtem Anforderungsniveau dient unter dem Aspekt exemplarisch vertiefter wissenschaftspropädeutischer Bildung in besonderem Maße der allgemeinen Studienvorbereitung und soll in wissenschaftliche Methoden, Fragestellungen und Reflexionen einführen. Der Unterricht ist gerichtet auf eine systematische Beschäftigung mit wesentlichen, die Komplexität des Fachgebietes verdeutlichenden Inhalten, Theorien, Modellen und Methoden; in ihnen sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, über längere Zeiträume selbstständig zu arbeiten. Bei der Auswahl von Einzelthemen innerhalb des Unterrichts und bei der Wahl der Bearbeitungsmethoden sind sie zu beteiligen. In der Regel wird der Unterricht in diesen Fächern gesondert neben dem Unterricht nach Nr. 12.4 angeboten. Abweichend hiervon kann die Schule auch eine Kombination aus vierstündigem und zweistündigem Unterricht vorsehen.

12.6
Die Festlegung des Unterrichtsgegenstands im Seminarfach am Kolleg sowie die Themenstellung der Facharbeit und der besonderen Lernleistung erfolgen durch die unterrichtende Lehrkraft. Die Unterrichtsergebnisse im Seminarfach werden bewertet und im Studienbuch unter Angabe des Fachthemas eingetragen. Das Seminarfach kann auch in Kombination mit einem anderen Fach angeboten werden.

12.7
Unterricht ist alternativ anrechenbar (polyvalent), wenn Methoden und Inhalte aus zwei bis drei Fächern bestimmende Elemente des Unterrichts sind und in der Ankündigung angegeben ist, für welche Fächer der Unterricht anrechenbar ist. Polyvalenz wird durch Beschluss der entsprechenden Fachkonferenzen festgestellt.

12.8
In den Fächern ist eine didaktisch begründete Folge zu gewährleisten.

Schriftliche Arbeiten unter Aufsicht (Klausuren) in der Qualifikationsphase

12.9
In den Abiturprüfungsfächern werden im ersten Schuljahr jeweils drei Klausuren, im dritten Schulhalbjahr jeweils zwei Klausuren geschrieben. In den übrigen Fächern werden zwei Klausuren im Schuljahr geschrieben, sofern in diesen Fächern zwei aufeinander folgende Schulhalbjahre in einem Schuljahr zu belegen sind; ansonsten wird eine Klausur in einem Schulhalbjahr geschrieben. Im Unterricht in Sporttheorie wird je Schulhalbjahr eine Klausur geschrieben. In den Fächern Kunst, Musik und Darstellendes Spiel kann eine Klausur durch eine fachpraktische Aufgabe, ggf. auch ohne schriftlichen Aufgabenteil ersetzt werden.

Im Fach Englisch kann die Überprüfung der Kompetenz "Sprechen" an die Stelle einer Klausur treten; das Nähere regelt die Fachkonferenz.

In allen Fächern ist in begründeten Fällen mit Genehmigung der Schulleiterin oder des Schulleiters eine weitere Klausur im Schuljahr oder Schulhalbjahr zulässig, wenn dieses zur Feststellung der schriftlichen Leistungen in einer Lerngruppe erforderlich ist.

Im vierten Schulhalbjahr wird in den Fächern jeweils eine Klausur geschrieben.

12.10
Die Klausuren in den Fächern mit erhöhtem Anforderungsniveau sollen zwei bis vier Unterrichtsstunden, die Klausuren in den übrigen Fächern zwei bis drei Unterrichtsstunden dauern. In den Fremdsprachen, die im Vorkurs oder in der Einführungsphase neu begonnen haben, sind während des ersten und zweiten Schulhalbjahres auch mehr als jeweils eine Klausur oder zwei Klausuren möglich, die dafür allerdings kürzer ausfallen können. Im dritten oder vierten Schulhalbjahr schreibt jede Schülerin und jeder Schüler in den vier schriftlichen Prüfungsfächern jeweils mindestens eine Klausur von Art und Dauer der Abiturprüfungsarbeit; die zeitliche Festlegung erfolgt durch die Schule.

Leistungsfeststellung im Seminarfach im Kolleg

12.11
In einem Schulhalbjahr der Qualifikationsphase wird im Seminarfach eine Facharbeit geschrieben. Die Facharbeit gibt den Schülerinnen und Schülern exemplarisch Gelegenheit zur vertieften selbstständigen wissenschaftspropädeutischen Arbeit. Sie bezieht sich auf den Unterrichtsgegenstand des Schulhalbjahres und soll den Rahmen von 15 Textseiten in Maschinenschrift nicht überschreiten. Die Schülerin oder der Schüler hat durch Unterschrift am Ende der Facharbeit zu versichern, dass sie oder er diese selbstständig angefertigt, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt und die Stellen der Facharbeit, die im Wortlaut oder im wesentlichen Inhalt anderen Werken entnommen wurden, mit genauer Quellenangabe kenntlich gemacht hat. Die Facharbeit kann als Einzel- oder Gruppenarbeit angefertigt werden, wobei im Falle der Gruppenarbeit die Einzelleistung der Schülerin oder des Schülers klar ersichtlich sein muss. Das Thema der Facharbeit wird von der Fachlehrerin oder dem Fachlehrer gestellt; sie wird von ihr oder von ihm bewertet, stellt die schriftliche Leistungsüberprüfung in dem Schulhalbjahr dar und geht mit einem Anteil von 50 % in die Gesamtbewertung des Schulhalbjahrs ein.

12.12
In den übrigen Schulhalbjahren treten im Seminarfach an die Stelle von Klausuren nach Nrn. 12.9 und 12.10 gleichwertige Feststellungen von Schülerleistungen, die sich insbesondere auf schriftliche Hausarbeiten, Projekte, darunter auch experimentelle Arbeiten im naturwissenschaftlichen Bereich, Referate, mündliche oder andere Präsentationen beziehen. Die Fachkonferenzen beschließen über die Einzelheiten und Koordination dieser Leistungsfeststellungen. Das Thema einer Leistungsüberprüfung wird von der Fachlehrerin oder dem Fachlehrer gestellt; sie wird von ihr oder von ihm bewertet und geht mit einem Anteil von 50 % in die Gesamtbewertung des Schulhalbjahres ein.

Besondere Lernleistung in der Abiturprüfung

12.13
Für die besondere Lernleistung in der Abiturprüfung gelten die Bestimmungen nach § 11 AVO-GOFAK und Nr. 11 EB-AVO-GOFAK.