Oberlandesgericht Celle
Beschl. v. 27.12.2001, Az.: 13 W 112/01

Einstweilige Verfügung; Streitwertfestsetzung; E-Mail ; Unerwünschte Werbung; Interessenlage

Bibliographie

Gericht
OLG Celle
Datum
27.12.2001
Aktenzeichen
13 W 112/01
Entscheidungsform
Beschluss
Referenz
WKRS 2001, 21644
Entscheidungsname
[keine Angabe]
ECLI
ECLI:DE:OLGCE:2001:1227.13W112.01.0A

Verfahrensgang

vorgehend
LG Stade - 5 O 378/01

Fundstellen

  • AGS 2002, 155
  • CR 2002, 458
  • OLGReport Gerichtsort 2002, 48

Amtlicher Leitsatz

Zum Streitwert eines Antrags auf Erlass einer einstweiligen Verfügung mit dem Ziel, dem Antragsgegner die Versendung unerwünschter Werbung an den Antragsteller über E-Mail zu verbieten.

Tenor:

Der Streitwert wird auf 2. 000 DM festgesetzt.

Die weitergehende Beschwerde wird zurückgewiesen.

Die Entscheidung ist gerichtsgebührenfrei; außergerichtliche Kosten werden nicht erstattet.

Gründe

1

Die Beschwerde ist teilweise dahin begründet, dass der Streitwert auf 2. 000 DM festgesetzt wird.

2

Maßgeblich für den Streitwert ist das Interesse des Antragstellers, von der Antragsgegnerin zukünftig keine Werbung über E-Mail ohne seine Zustimmung zu erhalten. Dieses Interesse schätzt der Senat unter Berücksichtigung vor allem der durch die unerwünschte Werbung verursachten Belästigung, daneben auch der bei fortgesetzter Zusendung solcher Werbung möglicherweise entstehenden Kosten, auf 2. 000 DM. Eine - gegebenenfalls auch erheblich - höhere Wertfestsetzung kann in Fällen geboten sein, in denen dem Betroffenen durch die Verwendung der Werbung ein größerer Schaden entsteht, beispielsweise, wenn ein Konkurrent sie zu Wettbewerbszwecken unaufgefordert an Abnehmerkreise versendet. Um einen derartigen Fall geht es hier nicht. Dass dem Antragsteller ein größerer Schaden entstanden sein könnte, ist nicht ersichtlich. Auch auf die Ausführungen des Landgerichts hin, der Antragsteller habe zu den Auswirkungen des behaupteten Eingriffs in seinen Betrieb keine Angaben gemacht, haben die Beschwerdeführer nichts Konkretes zu den Auswirkungen des behaupteten Eingriffs in den Betrieb des Antragstellers vorgetragen.