Anlage WieVoSch - Berechnung der Förderbeträge
Bibliographie
- Titel
- Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung des Gelege- und Kükenschutzes von Wiesenvögeln auf Grünlandflächen in Niedersachsen (Richtlinie Wiesenvogelschutz Grünland - WieVoSch)
- Amtliche Abkürzung
- WieVoSch
- Normtyp
- Verwaltungsvorschrift
- Normgeber
- Niedersachsen
- Gliederungs-Nr.
- 28100
1. Punktwerte für Basis- und Sofortmaßnahmen
Die Bewertung der freiwilligen Maßnahmen im Wiesenvogelschutz erfolgt auf Basis von Ersatzkostenberechnungen für intensiv bewirtschaftete Grünlandstandorte auf Moor- und Mineralböden. Die Bewertung der Mineralstandorte basiert auf den Mittelwerten von Sand- und Marschböden. Im Ergebnis werden Punkte für die freiwilligen Maßnahmen errechnet, die jeweils einen Wert von 13 EUR/ha Maßnahmenfläche haben.
1.1 Bewertung von Basismaßnahmen und möglicher Basispakete (Varianten)
Punktwerte für freiwillig zu vereinbarende Basismaßnahmen im Küken- und Gelegeschutz | Basismaßnahmen | Basis-Pakete *) | Moorboden | Mineralboden |
---|---|---|---|---|
Kombination von sich ergänzenden Basismaßnahmen (Basispakete) | ||||
Düngung: maximal 50 kg/ha N düngewirksam vor dem 15. März, anschließend keine Düngung bis zur ersten Nutzung (A) | A | A | 17 | 14 |
Verzicht auf Bewirtschaftung nach 15. März bis zur ersten Nutzung (B) | B | A + B | 26 | 21 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 15. Juni (C) | C | A + B + C | 33 | 35 |
Wasseranstau oder Zuwässerung bis 31. Mai (keine Befahrbarkeit während des Anstaus) | D | A + B + C + D | 47 | 47 |
Im Bedarfsfall können weitere Basismaßnahmen (Nummer 1.2) oder Sofortmaßnahmen vereinbart werden.
1.2 Sonstige Bewirtschaftungsauflagen oder Bewirtschaftungsweisen
Punktwerte für freiwillig zu vereinbarende Basismaßnahmen im Küken- und Gelegeschutz | Basismaßnahmen | Sofortmaßnahmen 1) | Moorboden | Mineralboden |
---|---|---|---|---|
Maßnahmenbereich: Sonstige Bewirtschaftungsauflagen oder Bewirtschaftungsweisen2) | ||||
Mahd von innen nach außen, langsam und vorsichtig | E | X | 3 | 3 |
Frischgrasverfütterung zur Schaffung Streifenhabitat | F | X | 8 | 8 |
Flucht-/Grünstreifen im Grünland mindestens 10 % der Fläche bis 30. Juni nicht genutzt | G | X | 7 | 7 |
Sofortmaßnahmen (Schnitt/Weide) nach den Nummern 1.3 bis 1.4 werden bei Bedarf zu einem Basispaket nach Nummer 1.1 ergänzt und müssen entsprechend der Kombinationstabellen der Nummern 1.5 bis 1.6 bewertet werden.
Punktwerte nach Nummer 1.2 werden auch in Kombination mit einem Basispaket nach Nummer 1.1 oder bei Kombination mit sonstigen Sofortmaßnahmen in voller Höhe addiert (Zusatzaufwand).
1.3 Maßnahmen zur Schnittnutzung und Punkte für freiwillig vereinbarte Sofortmaßnahmen ohne Basispaket
Punktwerte für freiwillig vereinbarte Sofortmaßnahmen im Küken- und Gelegeschutz Niedersachsen1) | Moorboden | Mineralboden |
---|---|---|
Maßnahmenbereich: verzögerte Schnittnutzung bei Mahd | ||
Verzicht auf Bewirtschaftung nach 15. März bis zur ersten Nutzung 2) | 9 | 7 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 25. Mai | 3 | 4 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 1. Juni | 4 | 5 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 5. Juni | 7 | 8 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 10. Juni | 9 | 9 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 15. Juni | 14 | 16 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 20. Juni | 21 | 21 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 30. Juni 2) | 33 | 34 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 15. Juli | 40 | 43 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 30. Juli | 42 | 44 |
Verzögerung des ersten Schnittes bei Wiesennutzung bis 15. August | 44 | 45 |
Ausnahme vom flächigen Wiesenvogelschutz: separates Aussparen von Gelegen bei Schnittnutzung (Betrag pro Gelege) | 4 | 4 |
In fachlich begründeten Ausnahmefällen können unter Berücksichtigung vorrangiger gesetzlicher oder vertraglicher Bewirtschaftungstermine später aufsattelnde Sofortmaßnahmen nur mit jeweiligen Punktwertabzügen gefördert werden.
Als Basismaßnahmen nur in Kombination gemäß Nummer 1.1 möglich.
1.4 Maßnahmen zur Weidenutzung und Punkte für freiwillig vereinbarte Sofortmaßnahmen ohne Basispaket
Punktwerte für freiwillig vereinbarte Sofortmaßnahmen im Küken- und Gelegeschutz Niedersachsen1) | Moorboden | Mineralboden |
---|---|---|
Maßnahmenbereich: geringere Besatzdichte bei Beweidung | ||
Verzicht auf Bewirtschaftung nach 15. März bis zur ersten Nutzung 2) | 9 | 7 |
Beweidung maximal ein Weidetier bis 15. Juli | 44 | 47 |
Beweidung maximal zwei Weidetiere bis 15. Juli | 32 | 33 |
Beweidung maximal zwei Weidetiere bis 30. Juni | 26 | 27 |
Beweidung maximal zwei Weidetiere bis 21. Juni | 23 | 26 |
Beweidung maximal zwei Weidetiere bis 10. Juni | 23 | 25 |
Beweidung maximal zwei Weidetiere bis 31. Mai | 20 | 21 |
Beweidung maximal drei Weidetiere bis 30. Juni | 24 | 25 |
Beweidung maximal drei Weidetiere bis 21. Juni | 22 | 24 |
Beweidung maximal drei Weidetiere bis 10. Juni | 18 | 19 |
Beweidung maximal drei Weidetiere bis 31. Mai | 16 | 17 |
Beweidung maximal vier Weidetiere bis 30. Juni | 16 | 17 |
Beweidung maximal vier Weidetiere bis 21. Juni | 12 | 13 |
Ausnahme vom flächigen Wiesenvogelschutz: separates Aussparen von Gelegen bei Beweidung (Betrag pro Gelege) | 4 | 4 |
In fachlich begründeten Ausnahmefällen können unter Berücksichtigung vorrangiger gesetzlicher oder vertraglicher Bewirtschaftungstermine später aufsattelnde Sofortmaßnahmen nur mit jeweiligen Punktwertabzügen gefördert werden.
Sofortmaßnahme bei Brutverdacht wird durch die jeweils notwendige Nutzungsbeschränkung (Schnitt/Weide) ergänzt. Als Basismaßnahmen nur in Kombination gemäß Nummer 1.1 Basismaßnahme A (maximal 50 kg N/ha) möglich.
1.5 Bewertung der möglichen Sofortmaßnahmen und Kombinationen mit vereinbarten Basispaketen zur Schnittnutzung (Pakete)
Kombinationspunkte für Basispaket Schnitt (Spalte) + Sofortmaßnahme (Zeile) | Basispaket A + Sofortmaßnahme | Basispaket A + B + Sofortmaßnahme | Basispaket A + B + C + Sofortmaßnahme | Basispaket A + B + C + D + Sofortmaßnahme | ||||
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Standortgruppe | Moor | Mineral | Moor | Mineral | Moor | Mineral | Moor | Mineral |
Pflegemaßnahmen | ||||||||
Keine Bewirtschaftung nach dem 15. März bis zur ersten Nutzung | 9 | 7 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Schnittnutzung | ||||||||
Verzögerung des ersten Schnittes bis 25. Mai | 20 | 19 | 26 *) | 24 | 33 *) | 35 *) | 47 *) | 47 *) |
Verzögerung des ersten Schnittes bis 1. Juni | 21 | 19 | 26 *) | 24 | 33 *) | 35 *) | 47 *) | 47 *) |
Verzögerung des ersten Schnittes bis 5. Juni | 24 | 22 | 26 *) | 27 | 33 *) | 35 *) | 47 *) | 47 *) |
Verzögerung des ersten Schnittes bis 10. Juni | 26 | 23 | 28 | 28 | 33 *) | 35 *) | 47 *) | 47 *) |
Verzögerung des ersten Schnittes bis 15. Juni | 31 | 30 | 33 | 35 | 33 | 35 | 47 *) | 47 *) |
Verzögerung des ersten Schnittes bis 20. Juni | 38 | 35 | 40 | 40 | 40 | 40 | 47 *) | 47 *) |
Verzögerung des ersten Schnittes bis 30. Juni | 50 | 48 | 52 | 53 | 52 | 53 | 52 | 53 |
Verzögerung des ersten Schnittes bis 15. Juli | 57 | 57 | 59 | 62 | 59 | 62 | 59 | 62 |
Verzögerung des ersten Schnittes bis 30. Juli | 59 | 58 | 61 | 63 | 61 | 63 | 61 | 63 |
Verzögerung des ersten Schnittes bis 15. August | 61 | 59 | 63 | 64 | 63 | 64 | 63 | 64 |
Der Mindestbetrag der vereinbarten Basispakete kann nicht unterschritten werden.
1.6 Bewertung der möglichen Sofortmaßnahmen und Kombinationen mit vereinbarten Basispaketen zur Weidenutzung (Pakete)
Kombinationspunkte für Basispaket Weide (Spalte) + Sofortmaßnahme (Zeile) | Basispaket A + Sofortmaßnahme | Basispaket A + B + Sofortmaßnahme | Basispaket A + B + C + Sofortmaßnahme | Basispaket A + B + C + D + Sofortmaßnahme | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Standortgruppe | Moor | Mineral | Moor | Mineral | Moor | Mineral | Moor | Mineral |
Pflegemaßnahmen | ||||||||
Keine Bewirtschaftung nach dem 15. März bis zur ersten Nutzung | 9 | 7 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Weidenutzung | ||||||||
Beweidung maximal ein Weidetier bis 15. Juli | 61 | 61 | 63 | 66 | 63 | 66 | 63 | 66 |
Beweidung maximal zwei Weidetiere bis 15. Juli | 49 | 47 | 51 | 52 | 51 | 52 | 51 | 52 |
Beweidung maximal zwei Weitetiere bis 30. Juni | 43 | 41 | 45 | 46 | 45 | 46 | 47 *) | 47 *) |
Beweidung maximal zwei Weidetiere bis 21. Juni | 40 | 40 | 42 | 45 | 42 | 45 | 47 *) | 47 *) |
Beweidung maximal zwei Weidetiere bis 10. Juni | 39 | 39 | 41 | 44 | 41 | 44 | 47 *) | 47 *) |
Beweidung maximal zwei Weidetiere bis 31. Mai | 37 | 35 | 39 | 40 | 39 | 40 | 47 *) | 47 *) |
Beweidung maximal drei Weidetiere bis 30. Juni | 41 | 39 | 43 | 44 | 43 | 44 | 47 *) | 47 *) |
Beweidung maximal drei Weidetiere bis 21. Juni | 39 | 38 | 41 | 43 | 41 | 43 | 47 *) | 47 *) |
Beweidung maximal drei Weidetiere bis 10. Juni | 35 | 33 | 37 | 38 | 37 | 38 | 47 *) | 47 *) |
Beweidung maximal drei Weidetiere bis 31. Mai | 33 | 31 | 35 | 36 | 35 | 36 | 47 *) | 47 *) |
Beweidung maximal vier Weidetiere bis 30. Juni | 33 | 31 | 35 | 36 | 35 | 36 | 47 *) | 47 *) |
Beweidung maximal vier Weidetiere bis 21. Juni | 29 | 27 | 31 | 32 | 33 *) | 35 *) | 47 *) | 47 *) |
Der Mindestbetrag der vereinbarten Basispakete kann nicht unterschritten werden.
2. Ermittlung betrieblich bedingter überdurchschnittlicher Nachteile
Kriterien für betrieblich bedingte Nachteile | Wert der Kriterien | Punkte für die Kriterien | Eintrag Punkte |
---|---|---|---|
Besatzstärke mit raufutterfressendem Großvieh | 0 bis unter 1,5 | 1 | |
1,5 bis unter 2,0 | 2 | ||
2,0 bis unter 2,5 | 3 | ||
2,5 oder größer | 4 | ||
Anteil von Dauergrünland an der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Prozent | 0 bis unter 20 | 1 | |
20 bis unter 50 | 2 | ||
50 bis unter 70 | 3 | ||
70 oder höher | 4 | ||
Anteil der von den Bewirtschaftungsbeschränkungen betroffenen Dauergrünlandflächen an der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Prozent | 0 bis unter 10 | 1 | |
10 bis unter 15 | 2 | ||
15 bis unter 25 | 3 | ||
25 oder höher | 4 | ||
Summe der Punkte |
Betrieblich bedingte Nachteile sind dann überdurchschnittlich, wenn mindestens zweimal mindestens 3 Punkte eingetragen sind und die Summe der Punkte mindestens 8 beträgt.
Die Besatzstärke mit raufutterfressendem Großvieh ergibt sich durch Teilung der Zahl der Großvieheinheiten (GVE) durch die Anzahl der Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche, die als Hauptfutterfläche (HFF) zur Verfügung steht. Eine GVE entspricht 500 kg Lebendmasse des raufutterfressenden Großviehs.
Außer Kraft am 1. Januar 2029 durch Nummer 8 des Erl. vom 9. April 2024 (Nds. MBl. 2024 Nr. 179)