Oberlandesgericht Oldenburg
Urt. v. 21.05.1996, Az.: 5 U 7/96
Schwangerschaft; Zwilling; Schwangerschaftsabbruch; Aufklärungspflicht
Bibliographie
- Gericht
- OLG Oldenburg
- Datum
- 21.05.1996
- Aktenzeichen
- 5 U 7/96
- Entscheidungsform
- Urteil
- Referenz
- WKRS 1996, 15087
- Entscheidungsname
- [keine Angabe]
- ECLI
- ECLI:DE:OLGOL:1996:0521.5U7.96.0A
Rechtsgrundlagen
- § 823 Abs. 1 BGB
- § 847 BGB
Fundstellen
- MDR 1996, 1132 (Volltext mit amtl. LS)
- NJW 1996, 2432-2434 (Volltext mit amtl. LS)
- VersR 1997, 193 (amtl. Leitsatz)
Amtlicher Leitsatz
1. Nach einem Eingriff zum Abbruch einer Zwillingsschwangerschaft (Geminischwangerschaft) schulden Krankenhaus und nachbehandelnder Gynäkologe der Patientin den deutlichen Hinweis, daß wegen des Risikos des Fortbestands der Schwangerschaft eine Nachkontrolle dringend erforderlich ist.
2. Auch nach der neueren Rechtsprechung (BVerfGE 88, 203 = NJW 93, 1751; BGH VersR 94, 425 = NJW 94, 788; 95, 964= NJW 95, 1609) bleibt der Deliktsschutz für immaterielle Belastungen einer Frau im Zusammenhang mit einer fehlgeschlagenen Schwangerschaftsunterbrechung aufgrund der sogenannten sozialen Indikation bestehen.