(1) Zur ersten Staatsprüfung wird auf Antrag zugelassen, wer
1.
a)
an einer rechtswissenschaftlichen Lehrveranstaltung, in der geschichtliche, philosophische
oder soziale Grundlagen des Rechts und die Methodik seiner Anwendung exemplarisch
behandelt werden,
b)
c)
an je einer Übung für Fortgeschrittene im Bürgerlichen Recht, im Strafrecht und im Öffentlichen Recht,
d)
an einer Übung oder einem Seminar aus dem für die Prüfung ausgewählten Wahlfach oder an einem Seminar aus dem zugehörigen Pflichtfach und
e)
an einer Lehrveranstaltung über Wirtschaftswissenschaften für Juristinnen und Juristen
mit Erfolg teilgenommen hat sowie
2.
während der vorlesungsfreien Zeit ein vier Wochen dauerndes Praktikum jeweils bei
a)
b)
einer Verwaltungsbehörde und
c)
einem Rechtsanwaltsbüro oder der Rechtsabteilung eines Wirtschaftsunternehmens, einer Gewerkschaft, eines Arbeitgeberverbandes oder einer Körperschaft wirtschaftlicher oder beruflicher Selbstverwaltung
abgeleistet hat.
(2) Zur frühzeitigen Anfertigung der Aufsichtsarbeiten wird auf Antrag zugelassen, wer
1.
mindestens drei Jahre Rechtswissenschaften ohne Unterbrechung studiert hat und
2.
die Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 1 Buchst. a, b und c und Nr. 2 erfüllt.
Auf Antrag können die Aufsichtsarbeiten, mit Ausnahme der auf dasselbe Pflichtfach bezogenen, in zwei verschiedenen Prüfungsdurchgängen angefertigt werden. Die letzte Aufsichtsarbeit muss spätestens im ersten Prüfungsdurchgang nach Ende des achten Fachsemesters eines ununterbrochenen rechtswissenschaftlichen Studiums angefertigt werden.
(3) Wer nach Absatz 2 zur frühzeitigen Anfertigung der Aufsichtsarbeiten zugelassen wurde, muss spätestens im ersten Prüfungsdurchgang nach Ende des achten Fachsemesters eines ununterbrochenen rechtswissenschaftlichen Studiums die Hausarbeit anfertigen. Mit dem Antrag auf Zulassung zur Anfertigung der Hausarbeit ist der Nachweis der Voraussetzungen nach Absatz 1 Nr. 1 Buchst. d und e vorzulegen.
(4) Für Studierende des Fachbereichs Rechtswissenschaften der Universität Hannover kann an die Stelle der Zulassungsvoraussetzungen nach Absatz 1 Nr. 1 Buchst. d eine Lehrveranstaltung über Sozialwissenschaften für Juristinnen und Juristen treten.
(5) Studierende des Fachbereichs Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück haben an Stelle der Zulassungsvoraussetzungen nach
1.
Absatz 1 Nr. 1 Buchst. d die erfolgreiche Teilnahme an einer Übung oder einem Seminar zu dem von der Studentin oder dem Studenten für die Prüfung bestimmten Wahlfach und
2.
Absatz 1 Nr. 1 Buchst. e die erfolgreiche Teilnahme an der wirtschaftswissenschaftlichen
Zusatzausbildung des Fachbereichs
nachzuweisen.
(6) Bescheinigungen nach Absatz 1 Nr. 1 Buchst. d oder e können insbesondere durch diesen entsprechende Leistungsnachweise anderer Studiengänge oder ausländischer wissenschaftlicher Hochschulen oder einer erfolgreichen Magisterarbeit in einem rechtswissenschaftlichen Ergänzungsstudiengang sowie durch eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung für den gehobenen Justizdienst oder für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst ersetzt werden.
(7) Einen Anspruch auf Zulassung hat nicht, wer nach der für sein bisheriges rechtswissenschaftliches Studium geltenden Ausbildungs- und Prüfungsordnung den Prüfungsanspruch verloren hat.