Oberverwaltungsgericht Niedersachsen
Urt. v. 06.07.1990, Az.: 4 A 204/88

Sozialhilfe; Subsidiaritätsprinzip; Gewerbetreibender; Betriebsmittel; Betriebsvermögen; Privatvermögen; Prognose

Bibliographie

Gericht
OVG Niedersachsen
Datum
06.07.1990
Aktenzeichen
4 A 204/88
Entscheidungsform
Urteil
Referenz
WKRS 1990, 12961
Entscheidungsname
[keine Angabe]
ECLI
ECLI:DE:OVGNI:1990:0706.4A204.88.0A

Verfahrensgang

vorgehend
VG Oldenburg (Oldenburg) 27.07.1988 - 3 A 107/85

Fundstelle

  • ND MBl 1991, 127

Amtlicher Leitsatz

1. Aus § 2 Abs 1 BSHG darf nicht entgegen § 76 BSHG (in Verbindung mit der DVO zu § 76 BSHG) gefolgert werden, ein Gewerbetreibender könne Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz nicht erhalten, solange er dem Betrieb Mittel entnehmen könne.

2. Die Entscheidung eines Betriebsinhabers, in wirtschaftlich vertretbarem Umfang Privatvermögen in Betriebsvermögen umzuwandeln, muß der Träger der Sozialhilfe respektieren.

3. Eine Prognose nach § 4 Abs 3 DVO zu § 76 ist nur zulässig, wenn das Berechnungsjahr noch nicht abgelaufen ist.