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§ 3 ZRHO - Grundlagen des Rechtshilfeverkehrs

Bibliographie

Titel
Rechtshilfeordnung für Zivilsachen (ZRHO)
Amtliche Abkürzung
ZRHO
Normtyp
Gesetz
Normgeber
Niedersachsen
Gliederungs-Nr.
31020000000001

(1) Der Rechtshilfeverkehr wird durchgeführt:

  1. 1.
    auf Grund europäischen Gemeinschaftsrechts;
  2. 2.
    auf Grund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung (vertraglicher Rechtshilfeverkehr);
  3. 3.
    im Übrigen auf Grund gegenseitigen Entgegenkommens (vertragloser Rechtshilfeverkehr).

(2) Für den auf europäischem Gemeinschaftsrecht beruhenden und den vertraglichen Rechtshilfeverkehr sind insbesondere die nachstehenden EG-Rechtsakte und zwischenstaatlichen Vereinbarungen von Bedeutung:

  1. 1.
    1. a)

      Verordnung (EG) Nr. 1348/2000 des Rates vom 29. Mai 2000 über die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke in Zivil- oder Handelssachen in den Mitgliedstaaten (ABl. EG Nr. L 160 S. 37);

    2. b)

      Verordnung (EG) Nr. 1206/2001 des Rates vom 28. Mai 2001 über die Zusammenarbeit zwischen den Gerichten der Mitgliedstaaten auf dem Gebiet der Beweisaufnahme in Zivil- oder Handelssachen (ABl. EG Nr. L 174 S. 1);

    3. c)

      Verordnung (EG) Nr. 44/2001 des Rates vom 22. September 2000 über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen (ABl. EG 2001 Nr. L 12 S. 1);

    4. d)

      Verordnung (EG) Nr. 1347/2000 des Rates vom 29. Mai 2000 über die Zuständigkeit und Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Ehesachen und in Verfahren betreffend die elterliche Verantwortung für die gemeinsamen Kinder der Ehegatten (ABl. EG Nr. L 160 S. 19);

    5. e)

      Entscheidung 2001/470/EG des Rates vom 28. Mai 2001 über die Einrichtung eines Europäischen Justiziellen Netzes für Zivil- und Handelssachen (ABl. EG Nr. L 174 S. 25).

  2. 2.
    1. a)

      Haager Übereinkommen vom 1. März 1954 über den Zivilprozess (BGBl. 1959 II S. 576; 1959 II S. 1388);

      vgl. auch das Gesetz zur Ausführung des Haager Übereinkommens vom 1. März 1954 über den Zivilprozess vom 18. Dezember 1958 (BGBl. I S. 939);

    2. b)

      Haager Übereinkommen vom 15. November 1965 über die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke im Ausland in Zivil- oder Handelssachen (BGBl. 1977 II S. 1452, 1453; 1979 II S. 779; 1991 II S. 1396; 1993 II S. 703, 704; 1995 II S. 755, 757);
      dieses Übereinkommen tritt für die Staaten, die es ratifiziert haben, an die Stelle der Artikel 1 bis 7 des Übereinkommens zu 2a).

    3. c)

      Haager Übereinkommen vom 18. März 1970 über die Beweisaufnahme im Ausland in Zivil- oder Handelssachen (BGBl. 1977 II S. 1452, 1472; 1979 II S. 780; 1991 II S. 139; 1993 II S. 739; 1995 II S. 77);
      dieses Übereinkommen tritt für die Staaten, die es ratifiziert haben, an die Stelle der Artikel 8 bis 16 des Übereinkommens zu 2a).

    Zu 2. b) und c): vgl. auch das Gesetz zur Ausführung des Haager Übereinkommens vom 15. November 1965 über die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke im Ausland in Zivil- oder Handelssachen und des Haager Übereinkommens vom 18. März 1970 über die Beweisaufnahme im Ausland in Zivil- oder Handelssachen vom 22. Dezember 1977 (BGBl. I S. 3105).

  3. 3.

    Deutsch-britisches Abkommen vom 20. März 1928 über den Rechtsverkehr (RGBl. II S. 623; 1929 II S. 133, BGBl. 1953 II S. 116);
    vgl. auch die Verordnung zur Ausführung des deutsch-britischen Abkommens über den Rechtsverkehr vom 5. März 1929 (RGBl. II S. 135).

  4. 4.
    1. a)

      Übereinkommen vom 27. September 1968 über die gerichtliche Zuständigkeit und die Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen (BGBl. 1972 II S. 773, 1973 II S. 60);

    2. b)

      Protokoll vom 3. Juni 1971 betreffend die Auslegung des Übereinkommens vom 27. September 1968 über die gerichtliche Zuständigkeit und die Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen durch den Gerichtshof (BGBl. 1972 II S. 845, 1975 II S. 1138);

    3. c)

      Übereinkommen vom 9. Oktober 1978 über den Beitritt des Königreichs Dänemark, Irlands und des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland zum Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen sowie zum Protokoll betreffend die Auslegung dieses Übereinkommens durch den Gerichtshof (BGBl. 1983 II S. 802, 1986 II S. 1020, 1146, 1988 II S. 610);

    4. d)

      Übereinkommen vom 25. Oktober 1982 über den Beitritt der Republik Griechenland zum Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen sowie zum Protokoll betreffend die Auslegung dieses Übereinkommens durch den Gerichtshof in der Fassung des Übereinkommens über den Beitritt des Königreichs Dänemark, Irlands und des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland (BGBl. 1988 II S. 453, 1989 II S. 214, 752);

    5. e)

      Übereinkommen vom 26. Mai 1989 über den Beitritt des Königreichs Spanien und der Portugiesischen Republik zum Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen sowie zum Protokoll betreffend die Auslegung dieses Übereinkommens durch den Gerichtshof (BGBl. 1994 II S. 518, 3707);

    6. f)

      Übereinkommen vom 29. November 1996 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schweden zum Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen sowie zum Protokoll betreffend die Auslegung des Übereinkommens durch den Gerichtshof (BGBl. 1998 II S. 1411, 1999 II 419);

    7. g)

      Übereinkommen vom 16. September 1988 über die gerichtliche Zuständigkeit und die Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen (BGBl. 1994 II S. 2658, 3772, 1995 II S. 221);

      vgl. auch das Gesetz zur Ausführung zwischenstaatlicher Anerkennungs- und Vollstreckungsverträge in Zivil- und Handelssachen (Anerkennungs- und Vollstreckungsausführungsgesetz - AVAG) vom 19. Februar 2001 (BGBl. I S. 288, 436), zuletzt geändert durch Gesetz vom 30. Januar 2002 (BGBl. I S. 564).

  5. 5.
    1. a)

      Übereinkommen der Vereinten Nationen vom 20. Juni 1956 über die Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen im Ausland (BGBl. 1959 II S. 149, 1377, 1971 II S. 105);

    2. b)

      Haager Übereinkommen vom 15. April 1958 über die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen auf dem Gebiet der Unterhaltspflicht gegenüber Kindern (BGBl. 1961 II S. 1005, 1962 II S. 15);
      vgl. auch das Gesetz zur Ausführung des Haager Übereinkommens vom 15. April 1958 über die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen auf dem Gebiet der Unterhaltspflicht gegenüber Kindern vom 18. Juli 1961 (BGBl. I S. 1033);

    3. c)

      Haager Übereinkommen vom 2. Oktober 1973 über die Anerkennung und Vollstreckung von Unterhaltsentscheidungen (BGBl. 1986 II S. 825, 1987 II S. 220);
      vgl. auch das Gesetz zur Ausführung zwischenstaatlicher Anerkennungs- und Vollstreckungsverträge in Zivil- und Handelssachen (Anerkennungs- und Vollstreckungsausführungsgesetz - AVAG) vom 19. Februar 2001 (BGBl. I S. 288, 436), zuletzt geändert durch Gesetz vom 30. Januar 2002 (BGBl. I S. 564).

  6. 6.

    Europäisches Übereinkommen vom 7. Juni 1968 betreffend Auskünfte über ausländisches Recht (BGBl. 1974 II S. 937, 1975 II S. 300);
    vgl. auch das Gesetz zur Ausführung des Europäischen Übereinkommens vom 7. Juni 1968 betreffend Auskünfte über ausländisches Recht und seines Zusatzprotokolls (Auslands-Rechtsauskunftgesetz - AuRAG -) vom 5. Juli 1974 (BGBl. I S. 1433, 1975 I S. 698) in der Fassung des Gesetzes vom 21. Januar 1987 (BGBl. 1987 II S. 58).

(3) Für die in Absatz 2 genannten zwischenstaatlichen Vereinbarungen werden in der ZRHO folgende Kurzbezeichnungen verwendet:

Zu 1.

  1. a)
    EG-Zustellungsverordnung
  2. b)
    EG-Beweisaufnahmeverordnung
  3. c)
    Brüssel-I-Verordnung
  4. d)
    Brüssel-II-Verordnung
  5. e)
    Europäisches Justizielles Netz für Zivil- und Handelssachen

Zu 2.

  1. a):
    Haager Zivilprozessübereinkommen vom 1. März 1954 - Ausführungsgesetz hierzu vom 18. Dezember 1958 -
  2. b):
    Haager Zustellungsübereinkommen vom 15. November 1965 - Ausführungsgesetz hierzu vom 22. Dezember 1977 -
  3. c):
    Haager Beweisaufnahmeübereinkommen vom 18. März 1970 - Ausführungsgesetz hierzu vom 22. Dezember 1977 -.

Zu 3.

Deutsch-britisches Rechtshilfeabkommen vom 20. März 1928 - Ausführungsverordnung hierzu vom 5. März 1929 -.

Zu 4.

  1. a):
    EWG-Gerichtsstands- und Vollstreckungsübereinkommen vom 27. September 1968
  2. b):
    Protokoll vom 3. Juni 1971 betreffend die Auslegung des EWG-Gerichtsstands- und Vollstreckungsübereinkommens vom 27. September 1968 durch den Gerichtshof
  3. c):
    1. Beitrittsübereinkommen vom 9. Oktober 1978
  4. d):
    2. Beitrittsübereinkommen vom 25. Oktober 1982
  5. e):
    3. Beitrittsübereinkommen vom 26. Mai 1989
  6. f):
    4. Beitrittsübereinkommen vom 29. November 1996
  7. g):
    Lugano-Übereinkommen vom 16. September 1988 - hierzu Anerkennungs- und Vollstreckungsausführungsgesetz (AVAG) vom 19. Februar 2001 -.

Zu 5.

  1. a):
    VN-Unterhaltsübereinkommen vom 20. Juni 1956
  2. b):
    Haager Unterhaltsvollstreckungsübereinkommen vom 15. April 1958
    - Ausführungsgesetz hierzu vom 18. Juli 1961 -
  3. c):
    Haager Unterhaltsvollstreckungsübereinkommen vom 2. Oktober 1973
    - hierzu Anerkennungs- und Vollstreckungsausführungsgesetz (AVAG) vom 19. Februar 2001 -.

Zu 6.

Europäisches Rechtsauskunftsübereinkommen vom 7. Juni 1968

- Ausführungsgesetz hierzu vom 5. Juli 1974 in der Fassung des Gesetzes vom 21. Januar 1987 -.

(4) Auf weitere für das Gebiet des Zivil- oder Handelsrechts bedeutsame zwischenstaatliche Vereinbarungen wird im Länderteil besonders hingewiesen. Da jedoch auch diese Angaben nicht erschöpfend sind, wird insoweit noch auf den als Beilage zum Bundesgesetzblatt Teil II herausgegebenen "Fundstellennachweis B - Völkerrechtliche Vereinbarungen/Verträge zur Vorbereitung und Herstellung der Einheit Deutschlands -" Bezug genommen.

(5) Soweit Übereinkommen und Verträge Regelungen über Rechts- und Amtshilfe in Personenstands- und Nachlasssachen enthalten, wird hierauf hingewiesen. Nicht aufgenommen sind

  • Übereinkommen und Verträge in Vormundschafts- und Entmündigungssachen, die Fragen des internationalen Privatrechts betreffen (vgl. hierzu die Anordnung über Mitteilungen in Zivilsachen - MiZi -);
  • Übereinkünfte in Sorgerechtsangelegenheiten
    (Haager Übereinkommen vom 5. Oktober 1961 über die Zuständigkeit der Behörden und das anzuwendende Recht auf dem Gebiet des Schutzes von Minderjährigen - BGBl. 1971 II S. 217, 1150 -,Europäisches Übereinkommen vom 20. Mai 1980 über die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen über das Sorgerecht für Kinder und die Wiederherstellung des Sorgeverhältnisses - BGBl. 1990 II S. 206, 220, 1991 II S. 392 -, Haager Übereinkommen vom 25. Oktober 1980 über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung - BGBl. 1990 II S. 206, 1991 II S. 329 -, vgl. auch das Sorgerechtsübereinkommens-Ausführungsgesetz vom 5. April 1990 - BGBl. I S. 701 -).