Oberlandesgericht Oldenburg
Beschl. v. 25.04.1995, Az.: 1 WS 28/95
Einstellung eines Ermittlungsverfahrens wegen Geringfügigkeit; Besonderheiten im Klageerzwingungsverfahren
Bibliographie
- Gericht
- OLG Oldenburg
- Datum
- 25.04.1995
- Aktenzeichen
- 1 WS 28/95
- Entscheidungsform
- Beschluss
- Referenz
- WKRS 1995, 28973
- Entscheidungsname
- [keine Angabe]
- ECLI
- ECLI:DE:OLGOL:1995:0425.1WS28.95.0A
Rechtsgrundlage
- § 153 Abs. 1 StPO
Amtlicher Leitsatz
Die Einstellung eines Ermittlungsverfahrens wegen Geringfügigkeit im Klageerzwingungsverfahren ist verfahrensrechtlich zulässig.
Gründe
Der Senat verwirft den Klageerzwingungsantrag des Antragstellers in entsprechender Anwendung des § 172 Abs. 2 S. 3 StPO als unzu- lässig, da er das Verfahren mit Zustimmung der Generalstaatsanwaltschaft und nach Anhörung der Beteiligten und des Antragstellers in entsprechender Anwendung des § 153 Abs. 1 StPO eingestellt hat.
Diese prozessuale Möglichkeit steht im Klageerzwingungsverfahren dem Oberlandesgericht zu (vgl. OLG Celle, MDR 1985, 249 [OLG Celle 19.10.1984 - 1 Ws 211/84]; OLG Stuttgart, MDR 1982, 954 [OLG Stuttgart 24.05.1982 - 3 Ws 109/81]). Die sachlichen Voraussetzungen des § 153 Abs. 1 StPO, eine geringe etwaige Schuld des Beschuldigten,
kein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung, liegen vor.