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  • ab 01.11.2012 (aktuelle Fassung)

Abschnitt 6 WGR-RdErl - 6. Genetisches Monitoring

Bibliographie

Titel
Erhaltung von Waldgenressourcen in Niedersachsen
Redaktionelle Abkürzung
WGR-RdErl,NI
Normtyp
Verwaltungsvorschrift
Normgeber
Niedersachsen
Gliederungs-Nr.
79100

Ergebnisse von punktuellen und kurzfristigen Fallstudien zeigen, dass natürliche und anthropogene Einflüsse populationsgenetische Prozesse verändern können. Um diese Veränderung der genetischen Systeme verfolgen zu können, sind wiederholte Zustandserfassungen und das Studium von Zeitreihen notwendig. Insofern ist es dringend erforderlich, schwerpunktmäßig genetische Aspekte in das vorhandene forstliche Monitoring zu integrieren. Daher soll beispielhaft für die Baumarten Buche, Eiche, Fichte, Kiefer, Kirsche und Schwarzpappel ein genetisches Monitoring aufgebaut werden, um die genetische Anpassungsfähigkeit von Waldbäumen und ihre Veränderung in Raum und Zeit durch die Bewirtschaftung der Wälder und die zu erwartenden Klimaänderungen im Einklang mit den Empfehlungen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zu untersuchen.

Dazu sind in Anlehnung an die "Anleitung zur Durchführung des genetischen Monitorings für bestandesbildende Baumarten" der Bund-Länder-Arbeitsgruppe jeweils geeignete Bestände im Berg- und im Flachland auszuwählen. Eine Anbindung an das Netz der Naturwälder oder das Netz des europaweiten forstlichen Umweltmonitorings ist anzustreben.

Dem "Konzept zum genetischen Monitoring für Waldbaumarten in der Bundesrepublik Deutschland" entsprechend, das von einer Expertengruppe "Genetisches Monitoring" der Bund-Länder-Arbeitsgruppe erarbeitet worden ist, ist auf diesen Flächen eine Erstinventur der genetischen Zusammensetzung durchzuführen. Nachfolgeinventuren sind nur bei Generationswechsel erforderlich. Neben der Weitergabe der genetischen Information von Generation zu Generation sollen die Veränderungen in der genetischen Struktur über die Zeit und damit langfristige Gefährdungen durch Verlust an genetischer Information untersucht werden. Außerdem soll exemplarisch der Zusammenhang zwischen der genetischen Variation und den physiologischen Grundlagen der Anpassungsfähigkeit untersucht werden.