Landessozialgericht Niedersachsen
Urt. v. 23.02.1995, Az.: L 10 J 205/94
Rentenversicherung; Kindererziehungszeiten; Erklärung; Frist; Ungleichbehandlung
Bibliographie
- Gericht
- LSG Niedersachsen
- Datum
- 23.02.1995
- Aktenzeichen
- L 10 J 205/94
- Entscheidungsform
- Urteil
- Referenz
- WKRS 1995, 12026
- Entscheidungsname
- [keine Angabe]
- ECLI
- ECLI:DE:LSGNIHB:1995:0223.L10J205.94.0A
Rechtsgrundlagen
- § 1227a Abs. 2 RVO
- § 2a Abs. 2 AVG
- § 249 Abs. 6 S. 7 SGB VI
Fundstelle
- Breith 1995, 707
Amtlicher Leitsatz
1. Die Zuordnung einer Kindererziehungszeit in der Zeit vom 1.1.1986 bis 31.12.1991 ist in § 1227a RVO aF (= § 2a AVG aF) abschließend geregelt.
2. Durch die längeren - noch nicht geschlossenen - Fristen des § 249 Abs 6 SGB VI wird die 3-Monats-Frist des § 1227a Abs 2 RVO aF (= § 2a Abs 2 AVG aF) nicht wiedereröffnet.
3. Gegen die Ungleichbehandlung von Kindererziehungszeiten vor dem 1.1.1992 und nach dem 31.12.1991 hinsichtlich der Möglichkeit der - nach dem Tode eines Elternteils auch einseitigen - Zuordnung bestehen keine durchgreifenden verfassungsmäßigen Bedenken. Der Gesetzgeber war frei, den Zeitraum für die Abgabe der Erklärung nach § 249 Abs 6 S 7 SGB VI anders - großzügiger - zu bemessen als in § 1227a Abs 2 RVO aF (= § 2a Abs 2 AVG aF).