Landessozialgericht Niedersachsen
Urt. v. 18.01.1989, Az.: L 4 Kr 40/87
Verwaltungsvollstreckung; Vollstreckung; Pfändungs- und Einziehungsverfügung; Krankenversicherungsbeitrag; Verwaltungsakt; Anfechtungsklage; Sozialgericht; Widerspruchsverfahren; Rechtmäßigkeit; Rechtsmittel; Aufschiebende Wirkung; Fälligkeit; Androhung; Zahlungsfrist; Einwendungen
Bibliographie
- Gericht
- LSG Niedersachsen
- Datum
- 18.01.1989
- Aktenzeichen
- L 4 Kr 40/87
- Entscheidungsform
- Urteil
- Referenz
- WKRS 1989, 11729
- Entscheidungsname
- [keine Angabe]
- ECLI
- ECLI:DE:LSGNIHB:1989:0118.L4KR40.87.0A
Rechtsgrundlagen
- § 1 VwVG ND
- § 3 Abs. 1 VwVG ND
- § 4 VwVG ND
- § 66 S. 1 VwVG ND
- § 54 Abs. 1 SGG
- § 78 SGG
- § 83 SGG
- § 314 RVO
Fundstelle
- Breith 1990, 516
Amtlicher Leitsatz
1. Gegen eine Pfändungs- und Einziehungsverfügung wegen eines Krankenversicherungsbeitrags, einem Verwaltungsakt, ist die Anfechtungsklage vor den Sozialgerichten zulässig. Ein Widerspruchsverfahren findet gemäß § 66 S 1 VwVG ND (Nd GVBl 1982, 139) nicht statt.
2. Die Rechtmäßigkeit eines solchen Verwaltungsakts setzt voraus, daß ein unanfechtbarer Leistungsbescheid vorliegt oder hiergegen eingelegte Rechtsmittel keine aufschiebende Wirkung haben (§ 97 SGG), die Leistung fällig ist, die Vollstreckung angedroht und die Zahlungsfrist verstrichen ist. Materielle Einwendungen gegen den Beitragsanspruch sind im Vollstreckungsverfahren grundsätzlich ausgeschlossen (so auch LSG Berlin vom 15.8.1988 - L 9 Kr - SE 74/88 = Breith 1988, 976).