Landessozialgericht Niedersachsen
Urt. v. 29.03.1995, Az.: L 4 Kr 158/93
Gesamtsozialversicherungsbeitrag; Einzug; Einzugsstelle; Verschulden; Organisationsverschulden; Verzögerung; Haftung; Rechenzentrum
Bibliographie
- Gericht
- LSG Niedersachsen
- Datum
- 29.03.1995
- Aktenzeichen
- L 4 Kr 158/93
- Entscheidungsform
- Urteil
- Referenz
- WKRS 1995, 12045
- Entscheidungsname
- [keine Angabe]
- ECLI
- ECLI:DE:LSGNIHB:1995:0329.L4KR158.93.0A
Verfahrensgang
- vorgehend
- SG Hannover 14.06.1993 - S 11 Kr 194/91
Rechtsgrundlagen
- § 28d SGB IV
- § 28e Abs. 1 SGB IV
- § 28h Abs. 1 S. 1 SGB IV
- § 28k Abs. 1 S. 1 Hs. 1 SGB IV
- § 28f Abs. 4 SGB IV
- § 28n SGB IV
- § 28r Abs. 1 SGB IV
- § 1 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BeitrZV
- § 3 Abs. 3 S. 1 BeitrZV
Fundstellen
- CR 1996, 357-359 (Volltext mit amtl. LS)
- SGb 1996, 120 (amtl. Leitsatz)
Amtlicher Leitsatz
1. Nach Erteilung einer Einzugsermächtigung haben die Einzugsstellen dafür Sorge zu tragen, daß die Gesamtsozialversicherungsbeiträge bei Fälligkeit von dem Konto des Arbeitgebers abgebucht werden.
2. Ein Fehler im Computerprogramm des von der Einzugsstelle eingeschalteten Rechenzentrums und die hierdurch bedingte computer-technische Verzögerung des Beitragseinzugs begründen bei erstmaligen und unvorhergesehenem Auftreten in der Regel kein Verschulden der Einzugsstelle.
3. Zur Frage der Haftung der Einzugsstelle bei der Auswahl und Einschaltung des Rechenzentrums nach den Grundsätzen eines Organisationsverschuldens.