2.1 Voraussetzungen für die Teilnahme
Bewerberinnen und Bewerber müssen für die Teilnahme an einem Schulungs- oder Fortbildungslehrgang volljährig und im Besitz eines gültigen Jahresjagdscheins sein. Eine Kopie ist bei Anmeldung der Lehrgangsanbieterin oder dem Lehrgangsanbieter beizufügen.
2.2 Anerkennung von Institutionen
Für die Durchführung und Bescheinigung entsprechender Schulungs- und Fortbildungslehrgänge müssen geeignete Institutionen einschließlich privater Jagdschulen auf Antrag und Nachweis der Lehrgangsinhalte von der obersten Jagdbehörde anerkannt sein. Die Liste der anerkannten Institutionen wird fortlaufend aktualisiert und den Jagdbehörden übermittelt.
2.3 Lehrgangsinhalte und Mindestdauer
Die Lehrgänge müssen das allgemeine Recht der Gefahrenabwehr, das Strafrecht und das Strafprozessrecht, wie es für die Tätigkeit der Jagdaufseherinnen und Jagdaufseher erforderlich ist, sowie ausreichende Kenntnisse des Jagdbetriebs, des Jagdrechts, des Naturschutzrechts und des Rechts der Landschaftsordnung des NWaldLG vermitteln. Für die Ausbildung in den Rechtsfächern ist die Verfügbarkeit einer Person mit fachlicher Qualifikation (z. B. Volljuristin oder Volljurist, forstlicher Studiengang, abgeschlossene Berufsausbildung zur Revierjägerin/zum Revierjäger) Voraussetzung für die Anerkennung zur Durchführung und Bescheinigung der Schulungs- und Fortbildungslehrgänge. Die Mindestdauer eines Schulungslehrgangs muss mindestens 60 Zeitstunden und eines Fortbildungslehrganges (nach 10 Jahren) mindestens acht Zeitstunden betragen. Der Prüfungsteil ist in der Mindestdauer des Schulungslehrgangs nicht enthalten. Die Lehrgangsinhalte der Schulungs- und Fortbildungslehrgänge sind anhand der unter Nummer 2.4 aufgeführten Fachgebiete näher aufzuschlüsseln sowie durch einen detaillierten Zeitplan zu belegen und dem Antrag beizufügen.
2.4 Durchführung der Prüfung im Schulungslehrgang
Für die Prüfung des Schulungslehrgangs haben die anerkannten Institutionen und anerkannten privaten Jagdschulen einen Prüfungsausschuss zu bilden, der sich aus einem Vorsitzenden und mindestens zwei weiteren Prüferinnen und Prüfern zusammensetzt. Für den Fall der Verhinderung ist eine Stellvertreterin oder ein Stellvertreter zu berufen.
Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil und erstreckt sich auf folgende Fachgebiete:
a)
Allgemeines Recht der Gefahrenabwehr sowie Strafrecht und Strafprozessrecht, soweit es für die Tätigkeit als Jagdaufseherin oder Jagdaufseher erforderlich ist,
b)
c)
d)
Naturschutzrecht sowie des Rechts der Landschaftsordnung des NWaldLG.
Die schriftlichen Prüfungsarbeiten bestehen aus einem vom Vorsitzenden aufzustellenden Fragebogen mit zehn Fragen für jedes Fachgebiet, den die Prüflinge unter Aufsicht auszufüllen haben. Jede schriftliche Arbeit ist von zwei Prüfern gemeinsam zu bewerten; können diese sich im Einzelfall nicht einigen, so entscheidet die oder der Vorsitzende. Für die Bewertung gilt folgender Schlüssel:
- | Im Wesentlichen richtige Antwort | zwei Punkte, |
---|
- | teilweise richtige Antwort | einen Punkt, |
- | im Wesentlichen unrichtige Antwort | null Punkte. |
Die schriftliche Prüfungsarbeit ist bestanden, wenn mindestens zehn Punkte in jedem Prüfungsgebiet erreicht sind.
In der mündlichen Prüfung muss der Prüfling in jedem Fachgebiet geprüft werden. Die Leistungen der Prüflinge sind wie folgt zu bewerten:
Bestanden | = | Eine Leistung, die abgesehen von einzelnen, geringfügigen Mängeln den Anforderungen entspricht oder besser ist. |
---|
Nicht bestanden | = | Eine Leistung, die mit erheblichen Mängeln behaftet ist oder völlig unbrauchbar ist. |
Die mündliche Prüfung in einem Fachgebiet soll für den einzelnen Prüfling höchstens zehn Minuten dauern.
Die Prüfung ist bestanden, wenn in der schriftlichen und in der mündlichen Prüfung jedes Fachgebiet bestanden ist.
2.5 Wiederholung der Prüfung
Hat der Prüfling die Prüfung nicht bestanden, so kann er sie in vollem Umfang frühestens nach nochmaliger Teilnahme an einem Schulungslehrgang wiederholen.
2.6 Bescheinigung der Teilnahme an Schulungs- und Fortbildungslehrgängen
Die Teilnehmenden erhalten nach bestandener Prüfung von dem Lehrgangsanbieter eine schriftliche Bescheinigung über die erfolgreiche Teilnahme am Schulungslehrgang. Gleiches gilt für die Teilnahme an einem Fortbildungslehrgang (ohne Prüfung).