GrStBRdErl 2025,NI - Grundstücksbeglaubigungsrunderlass

Beglaubigung von Anträgen auf Vereinigung und Teilung von Grundstücken

Bibliographie

Titel
Beglaubigung von Anträgen auf Vereinigung und Teilung von Grundstücken
Redaktionelle Abkürzung
GrStBRdErl 2025,NI
Normtyp
Verwaltungsvorschrift
Normgeber
Niedersachsen
Gliederungs-Nr.
21160

RdErl. d. MI v. 10.10.2024 - 44-23405 -

Vom 10. Oktober 2024 (Nds. MBl. 2024 Nr. 561)

- VORIS 21160 -

- Im Einvernehmen mit dem MJ -

Bezug:

RdErl. v. 04.10.2017 (Nds. MBl. S. 1340; Nds. Rpfl. S. 377), zuletzt geändert durch
RdErl v. 30.11.2022 (Nds. MBl. S. 1692)
- VORIS 21160 -

Abschnitt 1 GrStBRdErl 2025

Bibliographie

Titel
Beglaubigung von Anträgen auf Vereinigung und Teilung von Grundstücken
Redaktionelle Abkürzung
GrStBRdErl 2025,NI
Normtyp
Verwaltungsvorschrift
Normgeber
Niedersachsen
Gliederungs-Nr.
21160

Zur Ausführung des § 6 Abs. 5 1. Fall NVermG und des § 1 Abs. 2 Satz 3 1. Fall NÖbVIG wird Folgendes bestimmt:

1.1 Die Befugnis zur öffentlichen Beglaubigung von Anträgen auf Vereinigung und Teilung von Grundstücken ergibt sich aus § 6 Abs. 5 NVermG und § 1 Abs. 2 Satz 3 NÖbVIG.

1.2 Die Beglaubigungsbefugnis darf nicht ausgeübt werden, wenn die oder der Beglaubigende in der zu beglaubigenden Angelegenheit beteiligt ist; die §§ 3 und 6 BeurkG sind entsprechend anzuwenden.

1.3 Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümern soll bei sich bietenden Gelegenheiten empfohlen werden, einen Antrag auf Vereinigung von Grundstücken mit dem Ziel einer Verschmelzung zu stellen, sofern die zu vereinigenden Grundstücke örtlich und wirtschaftlich eine Einheit bilden. Ist für die Vereinigung vorweg die Teilung eines oder mehrerer Grundstücke erforderlich, sind die erforderlichen Anträge auf Teilung zusammen mit dem Vereinigungsantrag zu stellen. Bei einer größeren Anzahl zu beglaubigender Anträge empfiehlt es sich, dafür besondere Ortstermine abzuhalten. Die betroffenen Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer sind rechtzeitig zu informieren; dazu kann das Merkblatt (Anlage 1) verwendet werden.

1.4 Vor der Aufnahme eines Antrags auf Vereinigung von Grundstücken ist durch eine Befugte oder einen Befugten nach Nummer 1.1 zu ermitteln, ob der Grundstücksvereinigung Bedenken nach § 5 Grundbuchordnung entgegenstehen. Auf Anfrage erteilt das zuständige Grundbuchamt die Auskunft im Wege der Amtshilfe.

Antragsberechtigt ist nur die Eigentümerin oder der Eigentümer der Grundstücke. Bei gemeinschaftlichem Eigentum kann eine Miteigentümerin oder ein Miteigentümer den Antrag stellen, jedoch müssen die anderen Miteigentümerinnen und Miteigentümer dem Antrag zustimmen. Die Vereinigung kann auch eine Vertretung der Eigentümerin oder des Eigentümers beantragen. Die Zustimmung bei Miteigentum sowie die Legitimation der Vertretung bedürfen der Form des § 29 Grundbuchordnung.

Weist das Grundbuch die Eigentümerin oder den Eigentümer falsch nach, so kann die Vereinigung oder Teilung erst dann ins Grundbuch eingetragen werden, wenn diese Eintragung berichtigt worden ist (§ 39 Grundbuchordnung).

1.5 Bei einem Antrag auf Teilung von Grundstücken müssen die neu zu bildenden Teile bezeichnet werden. Dazu sind in der Tabelle der Anlage 2 jedem neu zu bildenden Grundstück die Worte "Neues Grundstück" voranzustellen; die Flurstücke, die das neue Grundstück bilden sollen, sind aufzuführen.

1.6 Die öffentliche Beglaubigung von Anträgen auf Vereinigung und Teilung von Grundstücken erfordert gemäß § 129 Abs. 1 Nr. 1 BGB eine schriftliche, von der Grundstückseigentümerin oder dem Grundstückseigentümer oder deren oder dessen Vertretung eigenhändig unterschriebene Erklärung und die Beglaubigung der Unterschrift durch eine Befugte oder einen Befugten nach Nummer 1.1. Auf die Beglaubigung der Unterschrift ist § 40 BeurkG entsprechend anzuwenden. Der Antrag der Grundstückseigentümerin oder des Grundstückseigentümers ist nach Anlage 2 zu gestalten.

1.7 Wird der Antrag von einer beauftragten Beamtin oder einem beauftragten Beamten beglaubigt, so ist im Beglaubigungsvermerk auf die erteilte Beauftragung Bezug zu nehmen.

1.8 Die beglaubigten Anträge, die Legitimationen der Vertretungen sowie ggf. die Zustimmungen bei Miteigentum sind dem zuständigen Grundbuchamt vorzulegen. Bei im Handels-, Genossenschafts-, Partnerschafts- oder Vereinsregister eingetragenen Vertretungsberechtigungen genügen zum Nachweis die Angaben gemäß § 32 Abs. 2 Satz 2 Grundbuchordnung.

Die oder der ÖbVI benachrichtigt die zuständige Regionaldirektion des LGLN durch eine Kopie des Antrags über den von ihr oder ihm beglaubigten Antrag.

1.9 Eine Zurückweisung des Antrags hat das zuständige Grundbuchamt der beglaubigenden Stelle mitzuteilen. Sofern eine oder ein ÖbVI den Antrag beglaubigt hat, erhält auch die zuständige Regionaldirektion des LGLN vom zuständigen Grundbuchamt eine Mitteilung.

1.10 Im Zusammenhang mit Anträgen auf Vereinigung von Grundstücken sind Bescheinigungen, dass die Grundstücke örtlich und wirtschaftlich ein einheitliches Grundstück darstellen, bei Bedarf durch das LGLN kostenfrei zu erteilen.

Abschnitt 2 GrStBRdErl 2025

Bibliographie

Titel
Beglaubigung von Anträgen auf Vereinigung und Teilung von Grundstücken
Redaktionelle Abkürzung
GrStBRdErl 2025,NI
Normtyp
Verwaltungsvorschrift
Normgeber
Niedersachsen
Gliederungs-Nr.
21160

Bestehende Genehmigungen gemäß § 66 Abs. 1 Nr. 6 BeurkG sind weiterhin gültig.

Abschnitt 3 GrStBRdErl 2025

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Titel
Beglaubigung von Anträgen auf Vereinigung und Teilung von Grundstücken
Redaktionelle Abkürzung
GrStBRdErl 2025,NI
Normtyp
Verwaltungsvorschrift
Normgeber
Niedersachsen
Gliederungs-Nr.
21160

Dieser RdErl. tritt am 01.01.2025 in Kraft und mit Ablauf des 31.12.2030 außer Kraft. Der Bezugserlass tritt mit Ablauf des 31.12.2024 außer Kraft.

An
das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen
die Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurinnen und Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure

Nachrichtlich:
An die
Amtsgerichte (Grundbuchämter)

Anlage 1 GrStBRdErl 2025 - Merkblatt für Anträge auf Vereinigung von Grundstücken

Bibliographie

Titel
Beglaubigung von Anträgen auf Vereinigung und Teilung von Grundstücken
Redaktionelle Abkürzung
GrStBRdErl 2025,NI
Normtyp
Verwaltungsvorschrift
Normgeber
Niedersachsen
Gliederungs-Nr.
21160

Aufgabenträger nach § 6 Abs. 1 oder 2 NVermG

Behördenbezeichnung, Anschrift

Sehr geehrte Grundstückseigentümerin,
sehr geehrter Grundstückseigentümer,

das Grundbuch und das Liegenschaftskataster bilden die öffentlichen Nachweise für Ihr Grundeigentum. Während das Grundbuch alle Rechte an Ihren Grundstücken nachweist, stellt das Liegenschaftskataster die Grundstücke mit ihrer Lage und genauen Begrenzung dar. Örtlich, wirtschaftlich und rechtlich zusammenhängender Grundbesitz wird dabei in der Regel zu einem Grundstück zusammengefasst.

Ihr örtlich und wirtschaftlich zusammenhängender Grundbesitz im Grundbuch besteht jedoch aus mehreren Grundstücken. Dies kann die Verwaltung der Grundstücke erschweren sowie die Übersichtlichkeit Ihres Grundbesitzes in den öffentlichen Nachweisen beeinträchtigen. Diese auch für den Rechtsverkehr nachteiligen Auswirkungen können Sie durch Vereinigung der aneinandergrenzenden Grundstücke zu einem Grundstück (§ 890 Abs. 1 BGB) vermeiden.

Nach unserer Erkenntnis steht einem entsprechenden Antrag beim Grundbuchamt nichts im Wege. Sofern Sie den jetzigen Grundstücksbestand nicht ausdrücklich erhalten wollen und auch sonst keine Bedenken gegen die Vereinigung der Grundstücke haben, bitten wir Sie, den beigefügten vorbereiteten Antrag in Gegenwart einer dazu befugten Urkundsperson zu unterschreiben.

Für den Vollzug Ihres Vereinigungsantrags ist eine öffentliche Beglaubigung Ihrer Unterschrift erforderlich. Hierzu sind beauftragte Beamtinnen und Beamte des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) (§ 6 Abs. 5 NVermG) sowie die Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurinnen und Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure (ÖbVI) (§ 1 Abs. 2 Satz 3 NÖbVIG) gesetzlich befugt.

Bitte melden Sie sich bei einem Katasteramt der Regionaldirektionen des LGLN oder bei einer oder einem in Ihrer Nähe ansässigen ÖbVI. Bringen Sie zur Beglaubigung bitte die übersandten Unterlagen und Ihren Personalausweis mit.

Die Beglaubigung Ihrer Unterschrift sowie die für die Grundstücksvereinigung notwendigen Eintragungen im Grundbuch und im Liegenschaftskataster sind für Sie kostenfrei. Persönliche Auslagen können Ihnen jedoch nicht ersetzt werden.

Die Beglaubigung kann auch bei einer Notarin oder einem Notar vollzogen werden. Die dort anfallenden Gebühren werden nicht erstattet.

Durch Ihren Antrag tragen Sie dazu bei, die Übersichtlichkeit der öffentlichen Grundstücksnachweise zu verbessern.

Mit freundlichen Grüßen

- Aufgabenträger nach § 6 Abs. 1 oder 2 NVermG -