Landessozialgericht Niedersachsen
Urt. v. 10.08.1988, Az.: L 4 S 6/87

Sozialhilfe; Vollstreckung; Auszahlung; Rechtsweg; Vollstreckungsgläubiger; Klage; Pfändung; Sozialgericht; Versichertenrente; Leistungsklage; Rentenversicherung; Verwaltungsakt; Hilfebedürftigkeit; Pfändbarkeit; Lebenslagen

Bibliographie

Gericht
LSG Niedersachsen
Datum
10.08.1988
Aktenzeichen
L 4 S 6/87
Entscheidungsform
Urteil
Referenz
WKRS 1988, 11784
Entscheidungsname
[keine Angabe]
ECLI
ECLI:DE:LSGNIHB:1988:0810.L4S6.87.0A

Fundstelle

  • Breith 1989, 788

Amtlicher Leitsatz

1. Für die Klage des Vollstreckungsgläubigers auf Auszahlung einer durch ihn gepfändeten Sozialleistung ist der Rechtsweg zu den Sozialgerichten gegeben (§ 51 Abs 1 SGG; vgl BSG vom 18.3. 1982 7 RAr 14/81 = SozR 1200 § 54 Nr 5 und vom 30.4.1986 2 RU 15/85 = SozR 1200 § 53 Nr 6 = Breith 1987, 21). Ferner darf der Pfändungsgläubiger die gepfändete, unstreitige und bescheidmäßig festgestellte Versichertenrente jedenfalls dann im Wege der allgemeinen Leistungsklage verfolgen, wenn der Rentenversicherungsträger eine Entscheidung darüber durch Verwaltungsakt ablehnt oder keinen Verwaltungsakt erlassen hat (§ 54 Abs 5 SGG, vgl BSG vom 17.12.1986 11a RA 6/86 = SozR 1200 § 53 Nr 11 mwN).

2. Hilfebedürftigkeit iS des BSHG schließt die Pfändbarkeit laufender Geldleistungen nicht aus, wenn nur Hilfebedürftigkeit in besonderen Lebenslagen gemäß §§ 27 ff BSHG besteht.