Landessozialgericht Niedersachsen
Urt. v. 17.01.1996, Az.: L 4 Kr 249/93

Krankenversicherung; Freiwillig; Mitglied; Ende; Beitragsrückstand; Teilbetrag; Zweckbestimmung; Anrechnung

Bibliographie

Gericht
LSG Niedersachsen
Datum
17.01.1996
Aktenzeichen
L 4 Kr 249/93
Entscheidungsform
Urteil
Referenz
WKRS 1996, 11930
Entscheidungsname
[keine Angabe]
ECLI
ECLI:DE:LSGNIHB:1996:0117.L4KR249.93.0A

Verfahrensgang

vorgehend
SG Stade 12.10.1993 - S 1 Kr 1/93

Fundstellen

  • EzS 50/291
  • SGb 1997, 423-424 (amtl. Leitsatz)

Amtlicher Leitsatz

1. In der gesetzlichen Krankenversicherung endet eine freiwillige Mitgliedschaft wegen Beitragsrückstandes auch dann, wenn am maßgeblichen Zahltag nur Teilbeträge von zwei Monatsbeiträgen rückständig sind (Anschluß an BSG vom 23.2.1995 - 12 RK 29/93 = BSGE 76, 28 = SozR 3-2500 § 191 Nr 2).

2. Wird jedoch keine Zweckbestimmung für die Beitragszahlung getroffen, tilgen die weiteren Beitragszahlungen entsprechend § 366 BGB die lästigere bzw die ältere Schuld. Zahlungen ohne Zweckbestimmung sind deshalb zunächst auf ältere Beitragsforderungen anzurechnen. Die Rechtsfolge des § 191 Nr 3 SGB V kann in diesem Falle auch bei wiederholter Zahlung lediglich von Beitragsteilen im allgemeinen nur eintreten, wenn Beitragsrückstände aufgelaufen sind, deren Summe mehr als einen vollen Monatsbeitrag ausmacht (Anschluß an BSG vom 23.2.1995 - 12 RK 29/93 aaO).