(zu § 4 Satz 2 Nr. 4)

I.
Wertbestimmende Vogelarten

1. 1.

   Vogelarten nach Anhang I der Richtlinie 2009/147/EG

   Rohrdommel (Botaurus stellaris)

   Schwarzstorch (Ciconia nigra)

   Weißstorch (Ciconia ciconia)

   Zwergschwan (Cygnus bewickii)

   Singschwan (Cygnus cygnus)

   Wespenbussard (Pernis apivorus)

   Schwarzmilan (Milvus migrans)

   Rotmilan (Milvus milvus)

   Seeadler (Haliaeetus albicilla)

   Rohrweihe (Circus aeruginosus)

   Kornweihe (Circus cyaneus)

   Wiesenweihe (Circus pygargus)

   Wanderfalke (Falco peregrinus)

   Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana)

   Wachtelkönig (Crex crex)

   Kranich (Grus grus)

   Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria)

   Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger)

   Rauhfußkauz (Aegolius funereus)

   Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)

   Eisvogel (Alcedo atthis)

   Schwarzspecht (Dryocopus martius)

   Mittelspecht (Dendrocopos medius)

   Heidelerche (Lullula arborea)

   Blaukehlchen (Luscinia svecica)

   Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria)

   Zwergschnäpper (Ficedula parva)

   Neuntöter (Lanius collurio)

   Ortolan (Emberiza hortulana)

2. 2.

   Zugvogelarten im Sinne des Artikels 4 Abs. 2 der Richtlinie 2009/147/EG

   Rothalstaucher (Podiceps grisegena)

   Haubentaucher (Podiceps cristatus)

   Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)

   Höckerschwan (Cygnus olor)

   Graugans (Anser anser)

   Saatgans (Anser fabalis)

   Blässgans (Anser albifrons)

   Brandente (Tadorna tadorna)

   Stockente (Anas platyrhynchos)

   Schnatterente (Anas strepera)

   Knäkente (Anas querquedula)

   Krickente (Anas crecca)

   Spießente (Anas acuta)

   Löffelente (Anas clypeata)

   Pfeifente (Anas penelope)

   Tafelente (Aythya ferina)

   Reiherente (Aythya fuligula)

   Zwergsäger (Mergus albellus)

   Gänsesäger (Mergus merganser)

   Baumfalke (Falco subbuteo)

   Wachtel (Coturnix coturnix)

   Wasserralle (Rallus aquaticus)

   Blässhuhn (Fulica atra)

   Kiebitz (Vanellus vanellus)

   Bekassine (Gallinago gallinago)

   Waldschnepfe (Scolopax rusticola)

   Großer Brachvogel (Numenius arquata)

   Uferschnepfe (Limosa limosa)

   Rotschenkel (Tringa totanus)

   Flussuferläufer (Actitis hypoleucos)

   Wendehals (Jynx torquilla)

   Schafstelze (Motacilla flava)

   Nachtigall (Luscinia megarhynchos)

   Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)

   Schwarzkehlchen (Saxicola torquata)

   Braunkehlchen (Saxicola rubetra)

   Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus)

   Rohrschwirl (Locustella luscinioides)

   Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus)

   Pirol (Oriolus oriolus)

   Raubwürger (Lanius excubitor)

II.
Erhaltungsziele

1. 1.

   Allgemeine Erhaltungsziele

   1. a)

      Minimierung und Vermeidung von Störeinflüssen während der Brut- und Aufzuchtzeit in den als Brutgebiet besonders bedeutsamen Bereichen

   2. b)

      Minimierung und Vermeidung von Störeinflüssen während der Zug- und Rastzeiten in Bereichen, die als Nahrungsflächen und Schlafplätze für Gastvögel besonders bedeutsam sind

   3. c)

      Sicherung von Bruthabitaten von Seeadler, Kranich und Schwarzstorch sowie Sicherung von Brutkolonien

2. 2.

   Erhaltungsziele für Vogelarten des Grünlandes

   1. a)

      Erhaltung weiträumiger, möglichst wenig durch Sichthindernisse unterbrochener und von Straßen und Wegen zerschnittener Grünlandkomplexe

   2. b)

      Erhaltung des Einflusses von Frühjahrs- und Sommerhochwässern auf Grünland in Überschwemmungsgebieten

   3. c)

      Sicherung und Förderung eines hohen Grundwasserstandes in binnendeichs liegendem Nass- und Feuchtgrünland

   4. d)

      Erhaltung von periodischen und dauerhaften Kleingewässern im Grünland

   5. e)

      Erhaltung des welligem Bodenreliefs im Grünland einschließlich der Mulden und Senken

   6. f)

      Erhaltung von unterschiedlich bewirtschaftetem Grünland, insbesondere der extensiv genutzten Wiesen und Weiden

   7. g)

      Erhaltung und Förderung von strukturreichen Rändern entlang von Gräben und Wegen

   8. h)

      Reduzierung des Gefährdungspotenzials durch Masten und Freileitungen

3. 3.

   Erhaltungsziele für Vogelarten der Gewässer und deren Randbereiche

   1. a)

      Erhaltung der Fließgewässer- und Auendynamik der Elbe und ihrer Nebenflüsse

   2. b)

      Erhaltung der stromtaltypischen Vielfalt an Fließ- und Stillgewässertypen

   3. c)

      Verminderung der Belastung von Gewässern mit Schadstoffen

   4. d)

      Belassung von Flachwasserzonen, vegetationslosen Sand- und Schlammflächen, Schwimmblattpflanzenbeständen, naturnahen Verlandungsbereichen, gehölzbestandenen Uferpartien, natürlichen Uferabbrüchen und anderen für die Vogelwelt relevanten Strukturen

4. 4.

   Erhaltungsziele für Vogelarten der Moore

   1. a)

      Erhaltung und Förderung eines naturnahen Wasserhaushaltes der Moore

   2. b)

      Erhaltung der charakteristischen Moorstrukturen

5. 5.

   Erhaltungsziele für Vogelarten der Wälder

   1. a)

      Erhaltung der vorhandenen Vielfalt an Waldtypen mit ihren jeweiligen naturnahen Standortverhältnissen

   2. b)

      Erhaltung und Förderung naturnaher, strukturreicher und ungleichaltriger Waldbestände mit naturnahen Waldrändern und vielgestaltigen Wald-Offenland-Übergängen

   3. c)

      Sicherung einer die Vogelwelt berücksichtigenden Waldbewirtschaftung

   4. d)

      Erhaltung und Förderung eines Anteils von Alt- und Totholz in den Beständen, insbesondere Belassung von Horst- und Höhlenbäumen im Bestand

   5. e)

      Bereitstellung von Waldbeständen, die einer natürlichen Entwicklung überlassen bleiben

   6. f)

      Erhaltung von Kleingewässern, Heide- und Magerrasenflächen, offenen Sandflächen und anderen Kleinbiotopen im Wald

6. 6.

   Erhaltungsziele für Vogelarten der Gebüsche, Hecken, Baumgruppen und Einzelbäume

   1. a)

      Erhaltung von Landschaftsteilen, die mit Gebüschen, Hecken, Baumgruppen und Einzelbäumen durchsetzt sind

   2. b)

      Erhaltung und Pflege von reich strukturierten und gehölzartenreichen Gebüschen und Hecken mit krautreichen Säumen

   3. c)

      Erhaltung, Förderung und Pflege von Kopfbäumen

   4. d)

      Erhaltung von Obstbäumen